Rückreisetag: Zwischenstopp in Dubai

Samstag, 12.11.2011

Als der Flughafen um kurz nach 3:00 Uhr wieder aufmacht, geht Robert sogar nochmal duschen. Glücklicherweise sind auch schon ein paar Cafés geöffnet. Wir checken also endlich ein, gehen durch die Security, wandern noch eine Weile durch den frühmorgendlichen Flughafen und fliegen dann pünktlich ab.

Diesmal geht es direkt in nur 15 Stunden nach Dubai. Der Flug verläuft ziemlich ereignislos und ist auch relativ angenehm. Marianne schaut sechs Filme an, Robert nur vier. In Dubai am Flughafen merken wir erst, wie müde wir sind und ruhen uns auf einem Liegesessel aus (die hätten wir in Sydney gut gebrauchen können). Drei Stunden später geht es endlich weiter. Der Flug hat etwas Verspätung, weil der komplette Flughafen zeitweilig für Übungsflüge für eine Flugshow gesperrt ist(!).

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Dann legen wie endlich los. Die letzten sechs Stunden werden leider nicht angenehm. Um 21 Uhr erreichen wir bei Minusgraden München und fahren nach Hause, und nach 48 Stunden ohne richtige Übernachtung fallen wir endlich wieder ins Bett.

ENDE

Tag 26: Grand Pacific Drive

Freitag, 11.11.2011

An unserem letzten Urlaubstag schlafen wir aus, packen unsere Sachen und fahren zum Frühstück erst einmal nach Berry. Hier ist es auf eine touristische Art idyllisch, mit vielen Cafes, Trödelläden usw. Ansonsten gibt es aber nicht so viel zu sehen. An einem Aushang werden Mitstreiter gesucht: wahlweise für die lokale Quilt- oder Volkstanzgruppe.

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Unser nächster Stopp ist Kiama, wo wir uns das Blowhole anschauen. Der „Blow“ ist zwar nicht gigantisch, aber doch ganz nett anzuschauen. Auch der Blick auf das Meer ist mal wieder toll. Gegen 11 Uhr finden datumsbedingt mehrere Hochzeiten in der schönen Umgebung statt.

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Weiter geht es dann am Grand Pacific Drive, der am Anfang recht unspektatkulär ist. Erst einmal müssen wir quer durch Wollongong, das uns nicht besonders beeindruckt. Wenn man es mal am Stahlwerk vorbeigeschafft hat, wird es besser, auch die nördlichen Strände sind ganz nett, wenn man die wie an einer Perlenkette aufgereiten Hochseefrachter am Horizont ausblenden kann.

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An den Steilhängen gibt es neben den Stränden auch sogenannte Rockpools, die aber ein bisschen versifft aussehen.

R: Ein Highlight des Grand Pacific Drive ist die Seacliff Bridge, auf der man einen Teil der Steilküste außen umfährt. Leider kommt die Brücke ziemlich plötzlich, ohne dass wir einen Punkt finden können, von der man sie fotografieren kann. Dafür halten wir an anderen Punkten an, an einer Stelle mit einem schönen Blick aufs Meer hat sogar jemand ein Sofa hingestellt (leider besetzt). Hinter der Brücke halten wir an und laufen durch einen kleinen Ort zum Meer, wo es wieder einen Rock Pool gibt (aber keinen guten Blick auf die Brücke).

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Und schließlich gab es einen Aussichtspunkt hoch oben auf dem Berg („Bald Hill“), von dem man einen fantastischen Blick auf die Küste und das Meer hat. Der Punkt ist gleichzeitig Absprungplatz für Gleitschirmflieger, die dann unten an einem Strand landen.

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Danach verläuft die Straße durch den Royal National Park. Das heißt erst einmal, dass wir durch einen dichten Wald für viele Kilometer auf einer gewundenen Straße fahren. Wir halten noch einmal an einem Aussichtspunkt, der aber nicht mehr so spektakulär ist.

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Die Straße führt dann auf eine Art Hochebene, von der man sporadisch auch schon einen Blick auf die Skyline von Sydney hat. Zügig legen wir den Rest der Strecke durch den Nationalpark in der Nachmittagssonne zurück, gleich danach erreichen wir auch schon Sydney und stecken auch gleich in der Rush Hour fest. Zu diesem Zeitpunkt geht auch die Tankwarnlampe an – wir hatten eher knapp kalkuliert und wollen den Mietwagen mit möglichst leerem Tank abgeben (da wir zu Mietbeginn den Tankinhalt günstig erworben hatten). Nur wenige Kilometer, aber gefühlte Ewigkeiten später, erreichen wir den Flughafen. Der Plan ist, das Auto abzugeben , das schwere Gepäck am Vorabend einzuchecken und die Nacht in Sydney durchzumachen, weil der Flug schon morgens früh um 6 Uhr losgeht. Leider geht dieser Plan gründlich schief…

Beim Emirates-Schalter stellt sich leider heraus, dass man das Gepäck nicht abgeben kann. Der Flughafen hat eine Gepäckaufbewahrung – die aber erst um 6 Uhr aufmacht, so dass das keine Option ist. Wir versuchen noch kurzfristig einen Backpackerschlafplatz aufzutreiben – leider alles ausgebucht. Zudem erzählen uns alle, dass der Flughafen über Nacht komplett zu macht. Robert ist darauf hin sehr schlecht gelaunt.

Immerhin stellt sich heraus, dass zumindest eine kleine Ecke des Flughafens nachts nicht abgesperrt wird. Also entschließen wir uns am Flughafen zu bleiben.

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Wir gehen essen, versorgen uns mit Proviant, genießen die nächtliche Aussicht vom Observation Deck bei einem Bier und machen es uns dann im Übernachtungsbereich „gemütlich“. Obwohl dort noch 40 andere Leute die Nacht verbringen und dieser Bereich wohl jede Nacht so voll ist, ist es kein schöner Ort zum Schlafen: zugige Eingangshalle, nur Sitzplätze… Letztlich können wir doch ein wenig schlafen.

Tag 25: Jervis Bay

Donnerstag, 10.11.2011

Wir frühstücken morgens direkt im Motel, für 9 AUD pro Person. Die Anlage ist relativ groß, mit Tennisplätzen, Pool und (mehreren?) Restaurants. Trotzdem sind wir beim Frühstück die einzigen… Das Wetter ist wieder schlechter geworden, so dass wir uns gleich auf den Weg machen.

In Ulladulla legen wir eine Kaffeepause ein. Auf der Rückseite des Cafés setzen wir uns auf Stühle auf dem Rasen und haben einen schönen Blick auf den Hafen der Stadt. Robert freundet sich auch gleich mit dem Hund des Cafés an. Unser Auto hatten wir zum Glück zuvor vorschriftsmäßig eingeparkt (im 45°-Winkel rückwärts!), denn tatsächlich kontrollierte ein Polizist die Autos und notierte auf dem Reifen mit Kreide die Uhrzeit, da nur 1 Stunde Parken erlaubt war.

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Als nächstes machen wir Halt in Fishermans Paradise! Das Dorf stellt sich aber trotz des Namens als relativ langweilig heraus. Zum Glück war es nur ein minimaler Umweg dorthin gewesen.

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Bereits gegen Mittag erreichen wir unser Tagesziel Jervis Bay (oder genauer: den Ort Huskisson). In der Touristeninformation treffen wir auf einen freundlichen, etwas älteren Herrn (Rex), der sich bestens in der Gegend auskennt und uns Tips für Ausflüge gibt. Er gibt uns auch ein paar Übernachtungsprospekte. Im Gespräch stellt sich raus, dass er in den Whitsundays segeln war, wo ein Freund von ihm am Whitehaven Beach tatsächlich von einer bösartigen Qualle (der kleinen Sorte) gestochen wurde und sofort medizinisch behandelt werden musste. Außerdem kommt heraus, dass er ebenfalls vor einigen Tagen beim Whale Watching in Eden war. Erstaunlich.

Für die Übernachtung schauen wir uns erst eine „Cabin“ an, kommen aber überein, dass es sich für den Preis nicht lohnen würde. Letztlich landen wir wieder bei einem Motel, wo man uns mal wieder ein besseres Zimmer zum günstigeren Preis gibt; dank mid-week und off-season. Genau zu dem Zeitpunkt kommt auch endlich wieder die Sonne heraus, so dass wir zu Hyams Beach fahren, der mit Whitehaven Beach um den Titel „weißester Strand der Welt“ konkurriert. Der Sand war wirklich weiß, aber nicht ganz so fein und nicht ganz so „sauber“ (d.h. muschel- und vegetationslos) wie Whitehaven.

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Erst wandern wir etwas am Strand und den Felsen herum, als aber klar wird, dass die Sonne nicht so schnell verschwinden wird, legen wir uns auch an den Strand.

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Dort ist es ziemlich windig (wir sehen auch einige Surfer), tortzdem gehen wir ins Wasser, das sich letztlich als gar nicht so kalt herausstellt. Dann legen wir uns in die Sonne.

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Leider wurde diese immer rarer, so dass sich der Wind bald unangenehm kalt bemerkbar macht. Also fuhren wir wieder weiter, auf die Halbinsel, die die südliche Begrenzung der Jervis Bay darstellt.

M: Dort befindet sich der Booderee National Park, der den Aboriginals gehört, daher müssen wir mal wieder Eintritt bezahlen (10 AUD mit Auto). Da wir relativ spät dran sind, ist es sehr einsam, was aber auch ganz gut ist. Wir müssen den letzten Teil der Strecke nämlich auf einer nicht befestigten Straße zurücklegen, da ist es ganz günstig, dass nicht so viel Gegenverkehr ist.

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Es geht eigentlich ganz gut, nur das Auto sieht hinterher aus, als wenn wir gerade die Paris-Dakar-Rallye gefahren wären. Am Ende des Weges kommen wir zu einem sehr schönen Aussichtspunkt. Dort sehen wir dann auch gleich einen white-bellied sea eagle.

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Am Aussichtspunkt können wir die Ruine eines Leuchtturms besichtigen. Die Jervis Bay ist für Seefahrer ziemlich gefährlich. Leider hatte man zum Zeitpunkt des Leuchtturmbaus mehr Wert auf ökonomische Gesichtspunkte gelegt, als darauf, wo man am besten einen Leuchtturm aufbaut. Daher führte der neue Leuchtturm dazu, dass immer noch sehr viele Schiffe strandeten. Deswegen baute man an anderer Stelle einen neuen Leuchtturm. Da es jetzt zwei Leuchttürme gab, kam es weiterhin zu Unfällen, so dass der alte Leuchtturm abgerissen wurde.

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Wir haben auch Glück und können aus weiter Entfernung Wale sehen.

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Da ist unser letzter Abend an der Küste sein sollte beschließen wir abends noch mal auswärts zu essen. Da wir kein Mittagessen hatten, sind wir ziemlich hungrig und entschließen uns zu einem Drei-Gang-Menü in einem Hot-Stone-Restaurant. Das Essen ist sehr gut aber der eigentliche Knaller sind die Drinks. Da das Restaurant keine Lizenz zum Alkoholausschank hat, wird uns nahegelegt, in den RSL-Club am Ende der Straße zu gehen, da man dort noch Bier und Wein kaufen kann. Nachdem wir unsere Bestellung abgegeben haben, machen wir das auch gleich und haben so Gelegenheit einen dieser Clubs mal von innen zu sehen. „RSL“ steht für Returned Service League, aber es kann wohl jeder in dem Club Mitglied werden. In dem Club gibt es neben dem Bottle Shop auch eine Bar, ein Restaurant und eine Spielhölle (einarmige Banditen) – also alles, was Veteranen so brauchen.

Marianne kauft ein Cider und Robert ein Tooheys New. Da er nicht so durstig ist, findet er es nicht schlimm, dass es dieses Bier nur in „Longneck“-Flaschen gibt, in der Annahme, dass es sich hierbei um kleine schmale Flaschen wie in Deutschland handelt. Die Überraschung ist groß, als die Bedienung dann eine 0,75l-Riesenflasche ans Tageslicht befördert. Es wird ein sehr lustiger Abend.

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Tag 24: Narooma, Durras, Batemans Bay

Mittwoch, 9.11.2011

M: Wir schlafen endlich mal länger aus und unterhalten uns anschließend mit der Besitzerin des Inns über ihren Lonely Planet Eintrag. Dann fahren wir bei bestem Wetter zum Strand runter und treffen unseren Freund, den Seehund, wieder, der an exakt der gleichen Stelle wie gestern liegt. Nach einer Weile überlegt er sich, dass er ja auch etwas anderes machen könnte als nur rumzudösen, und geht ins Wasser, wo er mit der Meeresströmung hin- und herschwimmt.

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An den windigen Klippen schnorcheln auch zwei Männer. Sie meinen zwar, dass da nur halb so gefährlich wäre, wie in der Innenbucht, aber naja… Sie haben ein Messer dabei, so dass Marianne vermutet, dass sie wilde Austern ernten wollen.

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Bis kurz nach Mittag liegen wir am geschützten Strand. Das Wasser ist sehr klar und kalt. Marianne läuft tapfer hinein und auch Robert lässt sich überreden, es ihr gleich zu tun. Im Wasser schwimmen viele kleine durchsichtige Quallen, vor denen man zur Abwechslung mal keine Angst haben muss.

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Nach dem Baden laufen wir noch am Boardwalk an der Küste des Binnensees entlang. Auch von hier hat man einen fantastischen Blick ins glasklare Wasser. Wie beobachten riesige Rochen (oder Schollen?) und etliche kleine Fische.

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Mittag essen wir in einem netten Cafe im Hafen. Die Möwen sind ziemlich frech, aber der Besitzer hat Flaschen mit Spritzwasser bereitgestellt, mit denen man die Möwen in Schach halten kann. Dieses Konzept ist uns ja schon von den dreibeinigen, schwanzlosen Katzen in Ägypten bekannt.

Nach ca. einer Stunde Fahrt kommen wir in Batemans Bay an, einem weiteren Küstenort. Da der Highway von Canberra hier rauskommt (ca. 2 Stunden oder 150 Kilometer entfernt), ist der Ort gewissermaßen der Stadtstrand von Canberra. Wir buchen wieder über die Touristeninformation ein Motel, von dem man einen schönen Blick auf die Mündung des Clyde River und die Brücke hat.

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Das Motel verströmt stark den Charme der 60er Jahre (Erinnerungen an die Ferienanlage in Dirty Dancing kommen auf), gefällt uns aber insgesamt sehr gut.

Wir machen uns auf nach Norden in den Murramang Nationalpark, wo wir in North Durras ganz viele Strandkängurus beobachten können, die auf dem Cmpingplatz als Rasenmäher fungieren (und viele Köttel hinterlassen).

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In South Durras laufen wir an der Küste lang. Auch hier wieder ein einsamer toller Strand, an dem einige Einheimische für einen Bootwettkampf trainieren. Hierzu müssen sie gegen die Wellen so schnell wie möglich aufs Meer hinaus, dann wenden und zum Ende des Strandes laufen. Es sieht sehr anstrengend aus! Wir freuen uns sehr, schon wieder so einen tollen Strand zu sehen. Eigentlich sind alle Strände hier sehr schön, auf ihre eigene Art.

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Den Abend verbringen wir in einer Pizzeria, wo wir uns eine Pizza teilen, aber trotzdem total satt werden. Von der Promenade hat man einen sehr schönen Blick auf den Fluss, die Brücke, unser Motel auf der anderen Seite und den Mond.

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Dann fahren wir ins Motel zurück und gehen fast ohne Umschweife schlafen.

Tag 23: Wale und Seehunde

Dienstag, 8.11.2011

R: Wir stehen viel zu früh auf, packen unsere Sachen und fahren gleich wieder nach Eden – zum Whale Watching! Pünktlich um 8 Uhr legt das Boot ab. Das Wetter ist etwas unklar, teils sonnig, teils bedeckt, vor allem aber windig, wie wir gleich in der Bucht feststellen werden. Die Wellen sind ziemlich hoch ,weshalb wir uns sehr gut festhalten müssen. An wenigen Orten kommen die Wale so nach am Festland vorbei wie in Eden, weshalb wir gar nicht lange fahren müssen, um die ersten Wale zu sehen. Anfangs sind sie noch etwas weiter weg, später kann man sie aber aus 20-30 Meter Entfernung beobachten und sie springen dann auch richtig aus dem Wasser. Marianne macht tapfer bei teils sehr hohem Wellengang zahlreiche Fotos, so dass wir sicher eine Weile brauchen werden, um die besten davon zu identifizieren.

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Nach etwa zwei Stunden (als der Anblick einer Walflosse fast schon langweilig geworden ist), geht es in eine ruhigere Ecke der Bucht, wo Kaffee, Tee, Suppen und Snacks serviert werden. In der Bucht gibt es wohl auch Haie, die war aber nicht sehen (leider). Dann fahren wir wieder in den Hafen, vorbei an den Seehunden, die sich inzwischen auf der Mole sonnen. Schon um 11 Uhr haben wir wieder festen Boden unter den Füßen.

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Von diesem südlichsten Punkt unseres Urlaubs machen wir uns sogleich auf den Weg nach Norden. Wir kommen an Tathra vorbei, einem netten kleinen Ort mit historischem Anleger an einer Klippe, und erreichen später Tilba, eine kleine Stadt, die größtenteils so aussieht wie vor 100 Jahren, mit Holzhäusern und allem. Dort fotografiert Marianne Süßigkeiten in einem Süßwarenladen, bevor wir in einem Cafe ein Panini und Scones essen und Tee trinken. Leider ist das Wetter während des Tages rapide schlechter geworden und spätestens im Tilba fängt es richtig an zu regnen. Das passt aber eigentlich ganz gut zu unserer Stimmung in den Bergen.DSC_0797 - Kopie

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Um nicht zu spät bei der Touristeninformation zu sein, fahren, wir gleich noch das letzte Stück nach Narooma und lassen uns dort Übernachtungshinweise geben. Wir entscheiden uns für ein nettes kleines Motel mit Seeblick, das von einer älteren Dame liebevoll gepflegt wird und auch (wie wir später erfahren) im Lonely Planet erwähnt wird. Das Zimmer gefällt uns so gut, dass wir gleich zwei Stündchen da bleiben, na ja, eigentlich ist es so, dass wir dringend einen Mittagsschlaf brauchen, da wir in der Nacht davor zu wenig Schlaf abbekommen haben. Oh, und natürlich auch wegen des heftigen Gewitters, das kurz nach unserer Ankunft über den Ort hereinbricht.

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M: Außerdem essen wir noch ein wenig „Rocky Road“, das wir in Tilba gekauft hatten. Unser Motel verfügt (wie bislang alle Motels, in denen wir waren) über eine elektrische Heizdecke. Diesmal probieren wir sie tatsächlich aus und sie wirkt Wunder, gerade an einem so regnerischen Tag wie heute! Keine Chance für kalte Füße!

Gegen Abend erkunden wir dann noch einmal die Stadt. Wir fahren runter zum Bar Rock Lookout, von wo man einen sehr schönen Blick auf Montague Island, die kleinen Seen in der Stadt und die Klippen hat.

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Zur Feier des Tages sehen wir noch einen Seehund (der genau so aussieht wie Antje, das ehemalige Maskottchen des NDR) und erleben einen sehr schönen Sonnenuntergang.

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Tag 22: Zurück zur Küste

Montag, 7.11.2011

Los geht der Tag mit einem Besuch im National Museum of Australia. Das Wetter ist dazu auch ganz gut geeignet – wie am Tag zuvor ist es stark bewölkt bis bedeckt. Das Museum ist sehr interessant; verschiedene Aspekte der Kultur und Geschichte Australiens werden dort anschaulich dargestellt. Auch über die Natur wird viel erklärt. Wahrscheinlich hätten wir den ganzen Tag dort verbringen können, aber wir wollen ja noch weiter.

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Ersteinmal fahren wir noch kurz zu einem Zwischenstopp zur National Portrait Gallery, wo Marianne ein Portrait von Nick Cave sehen möchte. Das war dann aber nicht so doll, und bei den anderen Portraits mussten wir feststellen, dass die meisten Australier uns einfach komplett unbekannt sind. Immerhin ist der Eintritt in den Museen umsonst – ähnlich wie in Washington D.C.

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Ganz gut gelaunt fahren wir also weiter. Der Weg führt durch relativ kahle Hügellandschaften, durch Wintersportorte, die allerdings 100 Kilometer entfernt sind von den Snowy Mountains und durch jede Menge Schaf-, Kuh- und Pferdezuchtgebiete.

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Kurz vor der Küste, als die Straße sich von der Hochebene zur Küste steil herunterwindet, fahren wir direkt in ein dickes Wolkengebiet rein. Die Wolken hängen offenbar dort in den Bergen fest. Der Nebel führt zu Sichtweiten von teilweise nur noch 10 Metern. Marianne meistert aber alle Schwierigkeiten (Nebel, regen, Kurven, Gefühle) bravourös.

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Als wir unten aus dem Nebel herauskommen, erreichen wir kurz darauf die Käsestadt Bega. Auf dem Gelände einer Käsefabrik probieren wir im Shop guten Käse. Dann geht es weiter, zu unserem Tagesziel Merimbula. Die Touristeninformation hat bei unserer Ankunft schon so gut wie geschlossen, wir können der guten Frau aber trotzdem ein paar Übernachtungstipps aus den Rippen leiern. Schließlich übernachten wir gut und günstig in einem Motel mit schönem Ausblick für nur 60 AUD.

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Der Besitzer (Bill) ist auch sehr nett und gibt uns den Tipp, nach Eden zu fahren, denn es ist noch hell. Eden ist im Vergleich zum touristischen Merimbula sehr malerisch: ein kleiner Küstenort, in dem Walbeobachtung und Fischfang eine große Rolle spielen. Wir genießen die friedliche Abendstimmung am Hafen und schauen von Aussichtpunkten auf die Bucht (allerdings ohne Wale zu sehen). Dann fahren wir wieder nach Merimbula, wo wir auf Bill’s Empfehlung (und der des Lonely Planet) in einen spanischen Restaurant Tapas essen.

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Tag 21: Canberra

Sonntag, 6.11.2011

Nachdem wir noch zwei weitere Aussichtspunkte in Blackheath, etwas weiter westlich angeschaut haben, machen wir uns auf den Weg nach Canberra.

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Weite Strecken kommen uns sehr outbackmäßig vor, viel Grasland, Farmen, aber alles recht nett anzuschauen. Am Lake George angekommen, müssen wir feststellen, dass kein See zu erkennen ist, sondern nur eine große Fläche mit Seegras und vereinzelten Pfützen. Egal, wir gönnen uns ein Mittagessen in einer der zwei Wineries. Es ist Sonntag, und daher wird auf unsere Rechnung noch einmal 10 Prozent draufgeschlagen, aber das ist wohl üblich in Australien.

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R: Wir erreichen Canberra, wo wir uns auch gleich kurz vor Ladenschluss im Visitor Centre über Übernachtungen informieren und beraten lassen. Es gibt ein Special in einem gehobenen Hotel, was wir prompt buchen. Außerdem lassen wir uns einiges zu den Sehenswürdigkeiten in Canberra erzählen. Wir fahren ein paar Blocks weiter zu unserem Hotel. Unser Zimmer ist genau genommen ein großes Apartment mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche und Waschmaschine im Bad. Und mit Balkon (allerdings mit unspektakuläre Blick). Insgesamt gefällt es uns sehr gut, gerade zu dem Preis (139 AUD), wobei auch die Tiefgarage inklusive ist sowie ein Pool, der aber leider auch nach Tiefgarage aussieht, weshalb wie ihn meiden.

Weil es draußen noch hell ist, machen wir uns gleich wieder auf den Weg in die Stadt. Canberra ist künstlich angelegt, inklusive künstlichem See in der Mitte. Die Stadt liegt wirklich mitten in einem dünn besiedelten, nur mäßig von Landwirtschaft durchzogenen Bereich von New South Wales. Die Landschaft hat ein bisschen etwas von Outback, was man selbst der Stadt noch merkt.

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Canberra ist sehr weitläufig, mit breiten, geometrisch genau platzierten Straßen, riesigen Kreiseln und landschaftsarchitektonischen Meisterleistungen. Wir fahren auf einen Hügel (der ist echt), von dem man einen perfekten Blick auf die Stadt und die angelegten Sichtachsen hat.

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So beeindruckend die Planung der Stadt ist, so ernüchternd fällt die Gebäudearchitektur aus. Kein Gebäude haut uns wirklich um, es wirkt alles ein wenig dröge. Selbst das Parlamentsgebäude, das auf dem zentralen Capitol Hill thront (und gerade einmal zwanzig Jahre alt ist), ist erstaunlich unauffällig gehalten, wenn man von der riesigen Flagge nebst Flaggenhalterung auf dem Dach mal absieht. Robert findet fast die Tiefgarage, die unterirdisch mit dem Hügel abfällt, am interessantesten…

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Wir fahren anschließend zum Einkaufen noch in einen Stadtteil, in dem wir tatsächlich auf so etwas wie Stadtleben stoßen, mit Restaurants, Shops, einem Kino etc. Dort kaufen wir die Zutaten für unsere Pasta, die wir im Hotel zubereiten. Insgesamt haben wir jedenfalls das Gefühl, durch unsere kleine Stadtrundfahrt mit dem Auto das meiste schon gesehen zu haben.

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Tag 20: Blue Mountains

Samstag, 5.11.2011

Wir sind sehr gespannt auf die Landschaft, die wir in der Dunkelheit der vorangegangenen Nacht ja überhaupt nicht gesehen hatten.

Es ist ein wunderschöner sonniger Tag. Keine Spur von Nebel, wie wir befürchtet hatten. Wir fahren durch Katoomba zum Echo Point, dem bekanntesten Aussichtspunkt, von dem man auch die „Three Sisters“ beobachten kann.

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Die Blue Mountains kommen uns tatsächlich sehr blau vor. Witzig ist, dass alle Aussichtspunkte auf die Canyons und Täler gucken, und auch die Orte alle auf den Bergen liegen, während die Täler alle unbewohnt sind. Dort gibt es dann auch viele Wanderwege. Wir gehen dann aber erstmal weiter oben lang. Nach einem Lunch in dem durchaus netten Städtchen Katoomba machen wir eine längere Wanderung mit schönen Ausblicken.

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Am Abend besuchen wir dann noch einige weitere Aussichtspunkte mit dem Auto. Einige von ihnen sind durchaus schöner als der Blick vom Echo Point, der ziemlich überlaufen ist. Insbeondere an den Leura Cascades kann man wunderbar weiße Kakadus ansehen.

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Den Nachmittag verbringen wir in den Everglades Gardens, einer Garten- und Hausanlage aus den 20ern, die uns sehr beeindruckt. Obwohl alles künstlich angelegt ist, passt es sich sehr gut in die Landschaft ein.

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Später am Abend fahren wir noch einmal zum Echo Point. In der Abendsonne leuchten die Three Sisters beeindruckend.

Tag 19: Flugverspätung der angenehmen Art

Freitag, 4.11.2011

Heute heißt es Abschied nehmen von den Whitsundays. Der Tag ist bisher ziemlich diesig, sodass wir rückblickend noch glücklicher über unser gutes Wetter von gestern sind. Robert wird bei den Frühstücksvorbereitungen auf der Terrasse von einem großen weißen Kakadu überrascht, der sich zunächst auf dem Tisch, dann auf dem Verandagelände und dann auf einer Palme niederläßt.

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Kurz vorm Auschecken nutzen wir die Gelegenheit, um unsere anzügliche Aufzugsansagedame noch einmal auf Video aufzunehmen (First Floooorrrrrrr….). Unser Flug geht von Hamilton Island aus, daher können wir auch diese Insel noch einmal anschauen. Vom Wasserbus aus kann man erkennen, dass der Hafen und die Hotelanlagen deutlich größer sind als auf den anderen Inseln. Gestern hatte uns ein Crewmitglied erzählt, dass auch Julia Roberts hier ein Grundstück besitzt.

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Wir verbringen einige Zeit in der Wartehalle des Flughafens, denn unser Jet Star Flieger hat technische Probleme, die wohl behoben sind. Es muss allerdings noch ein Ingenieur das „ok“ zum Start geben und der wird mal eben aus Cairns eingeflogen, was unseren Abflug weiter verzögert. Aber es gibt schlimmere Orte, an denen man festsitzen kann.

Die Unterbrechung weitet sich auf eine vierstündige Verspätung aus. Als dies feststeht, machen wir uns auf den Weg, Hamilton Island zu erkunden. Da die Insel sehr, sehr bergig ist, leihen wir uns einen Golf-Buggy für zwei Stunden aus (kostet pro Stunde 45 AUD, aber sie berechnen nur eine Stunde – nicht schlecht).

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Überall auf der Insel gilt ein Tempolimit von 20 km/h für Buggies und 30 km/h für Autos. Die Buggys werden bergab recht schnell und tuckern umgekehrt recht gemächlich, wenn es bergaufwärts geht.

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Uns macht es jedenfalls großen Spaß. Auf Hamilton Island kann man jede Menge unternehmen und es gibt verschiedenste Hotels und Unterbringungen. Wir freuen uns sehr, dass wir die Insel nicht schon vorher besucht haben, so dass dies alles neu für uns ist. Es gibt auch ein paar sehr schöne Aussichtspunkte, zum Beispiel vom One Tree Hill.

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Gegen 17:30 startet das Flugzeug dann doch noch und wir landen gegen 22 Uhr in Sydney. Das heißt für uns, dass wir die ganze Strecke in die Blue Mountains im Dunkeln fahren müssen. Dafür ist es auf den Autobahnen in Sydney auch schon nicht mehr so voll. Die Autofahrt beginnt zunächst mit sehr geraden Straßen über eine Freeway/Tollway und geht dann weiter mit gewundenen Straßen über einen Highway. Nach 500 Metern Steigung ist es teilweise nebelig und die Scheiben beschlagen von innen. Als wir gegen Mitternacht endlich da sind, erleidet Marianne einen Kälteschock (halbe Stunde lang Zähneklappern), denn wir haben ja noch unsere kurze Kleidung von den Whitsundays an! Erst als die Heizung auf 26 Grad hochgeschaltet ist, Marianne lange Kleidung angezogen und den von Robert schnell zubereiteten Tee zu sich genommen hat, geht es ihr langsam wieder besser.

Tag 18: Segeltour Whitsunday Islands

Donnerstag, 3.11.2011

Dritter Tag auf den Whitsundays. Wir werden um 7 Uhr abgeholt und es geht wieder zur Abel Point Mariana, um dem Tag auf Camira, einem Katamaran, zu verbringen. Der Tag wird durchaus sonnig, allerdings ohne Wind, so dass wir nur wenig segeln können werden. Glücklicherweise ist die Camira aber auch mit Motorantrieb sehr leise und schnell, so dass wir trotzdem sehr viel sehen.

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Wir fahren zunächst zur uns gutbekannten Daydream Island, wo nach einige Leute per Schlauchboot abgeholt werden. Danach geht es zu einem kleinen Inselriff (bei Hook Island?), wo wie erstaunlich viele Fische sehen. Mutig lassen wir uns rückwärts vom Schlauchboot ins Wasser fallen.

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Marianne hat sehr viel beim Schnorcheln. Der Stinger Suit hält warm und sieht auch weniger nach Burkini aus als nach einem echten Wetsuit. Robert sieht am Ende des Schnorcheln ein paar Quallen und macht sich schleunigst aus dem Staub. Marianne bleibt mit am längsten im Wasser und bekommt von eine Crewmitglied noch ein halbaufgeweichtes Brötchen zum Fische füttern. In Null-Komma-Nix ist sie von Fischen umzingelt, die ihr das Brötchen mit teilweise recht scharfen Zähnen aus den Händen reißen. Das ist dann schon fast zu viel Fischkontakt.

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Nach dem Schnorcheln geht es weiter nach Whitehaven Beach. Dort gehen wir todesmutig ohne Stinger Suit an Land. Dank des guten Wetters sieht es exakt genauso aus wie auf den Potskarten.

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Weißester Strand und blauestes Meer. Das Wasser ist unglaublich klar und es gibt keine scharfen Steine oder ähnliches in Ufernähe. Wir schwimmen, machen Fotos, laufen ein wenig am endlos (7 Kilometer) langen Sandstrand entlang, sehen Sardinenschwärme sowie sardinenjagende Möwen und lassen es uns einfach nur gut gehen. Ein Wermutstropfen bleibt: Da wir nun die „Mother of all Beaches“ kennen, werden wir uns je wieder mit anderen Stränden zufrieden geben können?

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Dann ist es auch schon zeit für ein BBQ auf dem Boot, inklusive Salaten, Bier und Wein. Das ganze Catering ist sehr entspannt und wir probieren leckere neue Schweppes Sorten (Mango, Limette) aus.

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R: Dann geht es südlich um Whitsunday Island herum wieder Richtung Airlie Beach. Leider ist auch an der windigsten Stelle der Inselgruppe kein Wind, wie die Crew nach einem kurzen Segeltest feststellt. Daher fahren wir praktisch den ganzen Tag nur mit Motor. Trotzdem versuchen wir etwas Segel-Feeling zu bekommen und legen uns auf eines der Trampoline des Katamarans, wo es trotz allem recht windig ist.

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Auf der Rückfahrt kommen wir auch ins Gespräch mit John aus Sydney, einem älteren Australier, der an seine Dienstreise einfach noch zwei Tage Whitsundays angehängt hat. Sein Sohn wohnt in Deutschland und er erzählt eine ganze Menge witziger Dinge und gibt uns Tipps für den Rest unserer Reise. Andere Gäste waren eine Schweizerin, die ziemlich sorglos mit ihrem High-End-Kamera-Equipment umgeht, ein junges Paar aus Schottland, die am Ende ihrer zweijährigen Work&Travel Aufenthalts sind und die die Strecke von Adelaide nach Port Douglas komplett mit dem Auto durch den Outback gefahren sind sowie eine besoffene Kanadierin, die zwischendurch versucht, etwa zwanzig von den angebotenen Weißweinflaschen im Rucksack mitgehen zu lassen, was aber gründlich misslingt.

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M: Alle gehen mit einem Lächeln von Bord. Wir haben einen wirklich großartigen Tag verbracht! Abends gehen wir mit John noch in ein Fischrestaurant. Die Jungs essen Thai Red Snapper und eine Auster Mornay sowie Tempura Soft Shell Crab, wobei sich sich erstmal bei der Kellnerin erkunden muss, welche Teile davon man eigentlich essen kann. Auf dem Weg zum und vom Restaurant läuft uns jedesmal eine riesige Kröte (Cane Toad?) vor die Füße gelaufen, was Marianne im Dunkeln zum Quietschen bringt.