Donnerstag, 10.11.2011
Wir frühstücken morgens direkt im Motel, für 9 AUD pro Person. Die Anlage ist relativ groß, mit Tennisplätzen, Pool und (mehreren?) Restaurants. Trotzdem sind wir beim Frühstück die einzigen… Das Wetter ist wieder schlechter geworden, so dass wir uns gleich auf den Weg machen.
In Ulladulla legen wir eine Kaffeepause ein. Auf der Rückseite des Cafés setzen wir uns auf Stühle auf dem Rasen und haben einen schönen Blick auf den Hafen der Stadt. Robert freundet sich auch gleich mit dem Hund des Cafés an. Unser Auto hatten wir zum Glück zuvor vorschriftsmäßig eingeparkt (im 45°-Winkel rückwärts!), denn tatsächlich kontrollierte ein Polizist die Autos und notierte auf dem Reifen mit Kreide die Uhrzeit, da nur 1 Stunde Parken erlaubt war.
Als nächstes machen wir Halt in Fishermans Paradise! Das Dorf stellt sich aber trotz des Namens als relativ langweilig heraus. Zum Glück war es nur ein minimaler Umweg dorthin gewesen.
Bereits gegen Mittag erreichen wir unser Tagesziel Jervis Bay (oder genauer: den Ort Huskisson). In der Touristeninformation treffen wir auf einen freundlichen, etwas älteren Herrn (Rex), der sich bestens in der Gegend auskennt und uns Tips für Ausflüge gibt. Er gibt uns auch ein paar Übernachtungsprospekte. Im Gespräch stellt sich raus, dass er in den Whitsundays segeln war, wo ein Freund von ihm am Whitehaven Beach tatsächlich von einer bösartigen Qualle (der kleinen Sorte) gestochen wurde und sofort medizinisch behandelt werden musste. Außerdem kommt heraus, dass er ebenfalls vor einigen Tagen beim Whale Watching in Eden war. Erstaunlich.
Für die Übernachtung schauen wir uns erst eine „Cabin“ an, kommen aber überein, dass es sich für den Preis nicht lohnen würde. Letztlich landen wir wieder bei einem Motel, wo man uns mal wieder ein besseres Zimmer zum günstigeren Preis gibt; dank mid-week und off-season. Genau zu dem Zeitpunkt kommt auch endlich wieder die Sonne heraus, so dass wir zu Hyams Beach fahren, der mit Whitehaven Beach um den Titel „weißester Strand der Welt“ konkurriert. Der Sand war wirklich weiß, aber nicht ganz so fein und nicht ganz so „sauber“ (d.h. muschel- und vegetationslos) wie Whitehaven.
Erst wandern wir etwas am Strand und den Felsen herum, als aber klar wird, dass die Sonne nicht so schnell verschwinden wird, legen wir uns auch an den Strand.
Dort ist es ziemlich windig (wir sehen auch einige Surfer), tortzdem gehen wir ins Wasser, das sich letztlich als gar nicht so kalt herausstellt. Dann legen wir uns in die Sonne.
Leider wurde diese immer rarer, so dass sich der Wind bald unangenehm kalt bemerkbar macht. Also fuhren wir wieder weiter, auf die Halbinsel, die die südliche Begrenzung der Jervis Bay darstellt.
M: Dort befindet sich der Booderee National Park, der den Aboriginals gehört, daher müssen wir mal wieder Eintritt bezahlen (10 AUD mit Auto). Da wir relativ spät dran sind, ist es sehr einsam, was aber auch ganz gut ist. Wir müssen den letzten Teil der Strecke nämlich auf einer nicht befestigten Straße zurücklegen, da ist es ganz günstig, dass nicht so viel Gegenverkehr ist.
Es geht eigentlich ganz gut, nur das Auto sieht hinterher aus, als wenn wir gerade die Paris-Dakar-Rallye gefahren wären. Am Ende des Weges kommen wir zu einem sehr schönen Aussichtspunkt. Dort sehen wir dann auch gleich einen white-bellied sea eagle.
Am Aussichtspunkt können wir die Ruine eines Leuchtturms besichtigen. Die Jervis Bay ist für Seefahrer ziemlich gefährlich. Leider hatte man zum Zeitpunkt des Leuchtturmbaus mehr Wert auf ökonomische Gesichtspunkte gelegt, als darauf, wo man am besten einen Leuchtturm aufbaut. Daher führte der neue Leuchtturm dazu, dass immer noch sehr viele Schiffe strandeten. Deswegen baute man an anderer Stelle einen neuen Leuchtturm. Da es jetzt zwei Leuchttürme gab, kam es weiterhin zu Unfällen, so dass der alte Leuchtturm abgerissen wurde.
Wir haben auch Glück und können aus weiter Entfernung Wale sehen.
Da ist unser letzter Abend an der Küste sein sollte beschließen wir abends noch mal auswärts zu essen. Da wir kein Mittagessen hatten, sind wir ziemlich hungrig und entschließen uns zu einem Drei-Gang-Menü in einem Hot-Stone-Restaurant. Das Essen ist sehr gut aber der eigentliche Knaller sind die Drinks. Da das Restaurant keine Lizenz zum Alkoholausschank hat, wird uns nahegelegt, in den RSL-Club am Ende der Straße zu gehen, da man dort noch Bier und Wein kaufen kann. Nachdem wir unsere Bestellung abgegeben haben, machen wir das auch gleich und haben so Gelegenheit einen dieser Clubs mal von innen zu sehen. „RSL“ steht für Returned Service League, aber es kann wohl jeder in dem Club Mitglied werden. In dem Club gibt es neben dem Bottle Shop auch eine Bar, ein Restaurant und eine Spielhölle (einarmige Banditen) – also alles, was Veteranen so brauchen.
Marianne kauft ein Cider und Robert ein Tooheys New. Da er nicht so durstig ist, findet er es nicht schlimm, dass es dieses Bier nur in „Longneck“-Flaschen gibt, in der Annahme, dass es sich hierbei um kleine schmale Flaschen wie in Deutschland handelt. Die Überraschung ist groß, als die Bedienung dann eine 0,75l-Riesenflasche ans Tageslicht befördert. Es wird ein sehr lustiger Abend.